Fotogenia

Bereits als 10 jähriger Knabe (1974) hat mich das Fotografieren fasziniert und bei jedem Ausflug, Ferien oder Familienereignis war meine Kodak Instamatic 155x dabei. Einzige Einstellungsmöglichkeit war die Unterscheidung zwischen "sonnig" und "bewölkt". Das Drücken auf den Auslöser musste damals wohl überlegt sein, denn jedes geknipste Foto bedeutete bis zum fertigen Bild Kosten zwischen 2 und 3 Franken.

Zur bestandenen Matura erhielt ich von meinen Eltern eine Minolta Dynax 7000i (1991). Dies war für meine Freizeit-Fotografie ein wichtiger Meilenstein. Mit dieser neuen Kamera schoss ich Bilder, die mich begeisterten. Der Einsatz verschiedener Minolta-Objektive mit unterschiedlichen Brennweiten sowie das Spiel mit Blende- und Verschlusseinstellungen war der Schlüssel zur kreativen Bildgestaltung. In erster Linie benutzte ich die Kamera zur Natur- und Reisefotografie. Ebenso wurden später mit der Minolta die ersten Lebensjahre meiner Kinder festgehalten.

In all den Jahren begleiteten mich viele Kameras auf dem Weg von der analogen zur digitalen Fotografie. Mit Minolta, Konica-Minolta und schliesslich Sony konnte ich 25 Jahre lang das gleiche Kamerasystem mit kompatiblen Objektiven verwenden. 2015 nahm ich einen Systemwechsel vor und wechselte zu Leica mit den Systemen M und SL. Eine Entscheidung, die ich bis heute in keiner Weise bereut habe.

Die digitale Fotografie hat die Analogfotografie fast komplett verdrängt. Vor einigen Jahren hat sich jedoch wieder eine kleine, aber wachsende Fangemeinde der analogen Fotografie gebildet. Die Schwarz-Weiss Filme sind vor allem bei jüngeren Fotografen im Trend und das Angebot riesig. Auch ich habe nach über 10 Jahren Unterbruch die Analogfotografie wieder entdeckt. Meine Leidenschaft bei der Analogfotografie gehört wie schon früher den Diafilmen. Glücklicherweise bietet Leica, als weltweit einzig verbliebener Hersteller noch immer analoge Kleinbildkameras von höchster Qualität. So kann ich zu meiner grossen Freude mit alten oder neuen Leica-Objektiven digitale oder analoge Leica-M Kameras verwenden.

Stefan Kundert

Jedes Foto ist eine Entscheidung. 
Zu sehen, wo andere nur schauen.
Stehen zu bleiben, wo andere vorbei eilen. 
Geduldig zu bleiben, wo andere aufgeben.
Aufzustehen, wo andere sich ducken.